Häufige Fragen

Die wichtigsten Fragen zu Körperfett und seine Messung werden auf dieser Seite kurz und prägnant erklärt.

Körperfett und Körperfettanteil

Körperfett wird aus Fettzellen (Adipozyten, adipo=Fett, cyte=Zelle) gebildet. Sie sind zwischen 50 und 150 Mikrometer groß. Die Fettzellen bestehen hauptsächlich –  zu etwa 90% – aus Fett, welches chemisch gesehen aus sogenannten Triglyzeriden gebildet wird.

Die Gesamtheit aller Fettzellen wird als Fettgewebe bezeichnet.

Man unterscheidet zwischen weißem und braunem Körperfettgewebe.

Das braune Körperfett kommt vor allem bei Säuglingen vor und macht ungefähr 5 % des Gesamtgewichts aus. Es dient zur Erzeugung von Wärme (Schutz vor Auskühlung!) und befindet sich vor allem am Hals und im Brustbereich.

Das weiße Körperfett stellt mit Abstand den größten Anteil des Körperfetts dar.

Mehr Details zu Körperfett sind hier zu finden.

Das weiße Körperfettgewebe kann je nach Funktion und Auftreten weiter klassifiziert werden.

  • Speicherfett / Depotfett
    Fettgewebe in der Unterhaut, am Bauch, Gesäß sowie das innere Bauchfett (Viszeralfett); Energiespeicher.
  • Baufett / Strukturfett
    Fettgewebe unter der Fußsohle, Gesäß, Gelenke; druckelastisches Polster, mechanischer Schutz
  • Isolierfett
    Fett als schlecher Wärmeleiter schützt vor Wärmeverlust. Vor allem das Fettgewebe in der Unterhaut bewahrt vor schnellem Wäremverlust.

Das Körpergewicht – für sich gesehen – ist  kein klares Mass für den Gesundheitszustand eines Menschen.  Wenn jemand „Übergewicht“ hat, dann kann dieses vom Körperfett oder auch von den Muskeln herrühren.

Allerdings stell  zuviel Körperfett ein gesundheitliches Risiko dar.

Der Körperfettanteil gilt als Indikator für den Fitness- und Gesundheitszustand eines Menschen.

Eine wesentliche Rolle spielt dabei aber auch die Verteilung des Körperfetts. Das heißt an welchen Körperstellen das Fett verstärkt vorkommt.

Als besonders relevant für die Gesundheit gilt das sogenannte Viszeralfett („inneres“ Bauchfett). Wenn davon zuviel vorhanden ist, dann besteht ein deutlich erhöhtes Gesundheitsrisiko.

Der Körperfettanteil (KFA) ist ein prozentualer Wert und gibt das Verhältnis von Gesamtkörpermasse zu Körperfettmasse an:

KFA  = Körperfett-Masse / Gesamtmasse des Körpers

Beispiel: ein Mann wiegt 80 kg. Davon sind 20 kg Fett. Dann beträgt sein Körperfettanteil 25%

Der Körperfettanteil hängt hauptsächlich vom Lebensalter und Geschlecht sowie von genetischen Faktoren ab.

Außerdem haben der körperlichen Fitnesszustand und das  Ernährungsverhalten einen wesentlichen Einfluß auf den Körperfettanteil.

Frauen weisen durchschnittlich ca. 5 % mehr Fett auf als Männer.

Das heißt eine Frau gleicher Größe und von gleichem Gewicht wie ein Mann hat einen höheren Fettanteil. Im Umkehrschluss folgt, dass der Mann einen höheren Muskelanteil als die Frau aufweist.

Der höhere  Körperfettanteil im Vergleich zu den Männern hat biologische Ursachen.

Aufgrund der Menstruation sowie während und nach einer Schwangerschaft benötigen Frauen einen höheren Körperfettanteil.

Aus wissenschaftlichen Untersuchen weiß man, dass der Muskelanteil ab etwa dem 30. Lebensjahr abgebaut wird.

Bei gleichebleibendem körperlichen Aktivitätslevel und Nahrungsaufnahme erhöht sich damit zwangsläufig der Körperfettanteil, denn Muskeln verbrennen viel Energie.

Verstärkend kommt hinzu, dass mit zunehmendem Alter sportliche Aktivitäten eher abnehmen. Der Körper baut mehr Fettpolster auf.

Dies kann man pauschal nicht beantworten.

Im allgemeinen ist  der Körperfettanteil bei Profisportlern geringer als bei Otto Normalverbraucher. Der Muskelanteil in der Regel hingegen höher als bei der Durchschnittsbevölkerung.

Dies gilt für Mann und Frau.

Weitere Statistiken und Tabellen finden sich im folgenden Artikel.

Genetisch bedingt ist die Fettverteilung im Körper.

Ob jemand sein überschüssiges Fett eher am bzw. im Bauch hortet oder an der Hüfte bzw. Oberschenkeln, dies wird von den Genen eines Menschen bestimmt.

Ein Kilo Körperfett hat etwa 7700 Kalorien. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies nur eine grobe Schätzung ist und die tatsächliche Anzahl von Kalorien, die für die Verlust von 1 Kilo Körperfett benötigt werden, von verschiedenen Faktoren abhängen, wie zum Beispiel dem aktuellen Körpergewicht und dem Stoffwechsel des Individuums.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass es nicht ausreicht, lediglich einen Kaloriendefizit zu erzeugen, um Körperfett zu verlieren. Auch die Wahl der Nahrungsmittel und regelmäßige körperliche Aktivität spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Körpergewichts.

Ein Kilogramm ist die Maßeinheit für Gewicht, unabhängig davon ob es sich um Körperfett, Muskeln oder andere Körpergewebe handelt.

Es gibt jedoch Unterschiede in der Dichte von Körperfett und Muskeln, und deswegen hat ein Kilogramm Körperfett einen größeren Volumen als ein Kilogramm Muskeln. Dies ist der Grund, warum Menschen, die eine höhere Körperfettanteil haben, oft größer und voluminöser erscheinen als jemand mit einer niedrigeren Körperfettanteil und gleichem Gewicht.

Braunes Fett, auch bekannt als braunes Fettgewebe oder braunes Adiposegewebe (BAT), ist ein spezialisiertes Gewebe, das in Säugetieren vorkommt. Im Gegensatz zum weißen Fettgewebe, das hauptsächlich zur Speicherung von Energie in Form von Fett dient, hat das braune Fettgewebe die Fähigkeit, Energie in Form von Wärme zu produzieren, indem es Fett und Glukose verbrennt.

Braunes Fettgewebe enthält viele Mitochondrien, die als „Kraftwerke“ der Zellen bekannt sind. Diese Mitochondrien enthalten einen hohen Anteil an Eisenhaltigen Proteinen, die der Zelle seine typische braune Farbe verleihen. Diese Proteine, insbesondere das Protein UCP1, können einen Protonengradienten in der Zellmembran erzeugen und dadurch Wärme produzieren, was als Thermogenese bezeichnet wird.

Braunes Fettgewebe kommt hauptsächlich bei Säuglingen und Nagetieren vor, die eine höhere Oberfläche im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht haben und eine höhere Wärmeproduktion benötigen. Bei Erwachsenen kommt es hauptsächlich in bestimmten Bereichen wie dem Nacken, oberhalb der Schlüsselbeine und entlang der Wirbelsäule vor. Die Aktivierung von braunem Fettgewebe durch Kälte oder bestimmte Hormone könnte in Zukunft ein Ansatz zur Behandlung von Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes sein.

 

Bauchfett

Die Weltgesundheitsorganiation (WHO) hat für den Bauchumfang folgende kritische Werte veröffentlicht

  • Es besteht ein Gesundheitsrisiko:  Bauchumfang ab 80 cm (bei Frauen) und 94 cm (bei Männer)
  • Es besteht ein deutlich erhöhtes Gesundheitsrisiko: Bauchumfang ab 88 cm (Frauen), 102 cm (Männer)

Das Bauchwachstum wird durch unterschiedlichen Faktoren begünstigt bzw. verursacht:

  • Bewegungsmangel
  • Falsche Ernährung bzw. Ernährungsgewohnheiten
  • Stress
  • Hormonelle Gründe

Auswirkungen auf die Gesundheit hat das innere Bauchfett, wenn davon zuviel im Bauchraum vorhanden ist. Dort umlagert es die inneren Organe und die Eingeweide.

Zuviel Bauchfett produziert ein Übermaß an Hormonen und anderen Substanzen.  Diese können sich negativ auf die Gesundheit auswirken.

Die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkankungen und Typ-2-Diabetes steigt und somit auch die Sterbewahrscheinlichkeit.

Mehr Informationen zum Bauchfett und seine Folgen finden sich in diesem Artikel.

Der Bierbauch ist ein Fettpolster und besteht aus zwei Fettarten:

  • subkutanes Fett
    befindet sich direkt unter der Haut („Unterhautfett“)
  • viszerales Fett
    befindet sich im Bauchraum und lagert sich zwischen den Organen sowie an den Organen selbst an („inneres Bauchfett“).

Unter Viszeralfett  (lateinisch viscera = Eingeweide) versteht man das Bauchfett, das sich in der Bauchhöhle befindet und die inneren Organe umgibt.

Deshalb wird diese Fettart auch als „inneres“ Bauchfett bezeichnet. Eine andere Bezeichnung dafür ist auch „Organfett“.

Bauchfett ist nicht nur gesundheitschädlich. In Maßen hat das Bauchfett durchaus seine Berechtigung.

Folgende vier Aufgaben kommen ihm zu

  • Mechanischer Schutz
    Innere Organe werden durch das Bauchfett gegen Stöße geschützt
  • Energiedepot
    Auf diese Energiereserven kann der Körper relativ kurzfristig zugreifen.
  • Hormonproduktion
  • Produktion von Entzündungsstoffen

 

Körperfettwaagen

Das Messverfahren auf dem Körperfettwaagen beruhen, nennt sich bioelektrische Impedanzanalyse (abgekürzt als BIA).

Dabei wird der Wechselstromwiderstand – auch Impedanz genannt – ermittelt, der bei einem schwachen Strom durch den Körper fließt.

Das Prinzip der BIA: 
Wasser weist eine gute Leitfähigkeit und demnach einen geringen elektrischen Widerstand auf. Muskeln enthalten bis zu 70 % Wasser, wohingegen das Fettgewebe einen viel geringen Wasseranteil (circa 5 bis 13 %) enthält.

Deshalb weist Fett einen höhere Impedanz auf als Muskelgeweben. Diesen Unterschied macht man sich bei der Messung zu Nutze.

  • Fuss-zu-Fuss-Körperfettwaagen
    Das sind die gewöhnlichen Körperfettwaagen mit 4 Elektroden auf der Standfläche der Waage. Sie messen vor allem das Körperfett in den Beinen und verdienen eher die Bezeichnung „Beinfettwaage“.
  • Hand-zu-Hand-Körperfettwaagen
    Das sind spezielle Geräte, die das Körperfett in den Armen und dem Oberkörper messen.
  • Körperfettwaagen mit Hand- und Fusselektroden
    Das Körperfett wird neben den 4 Elektroden auf der Standfläche der Waage noch zusätzlich durch 4 weitere Elektroden eines Handteils gemessen. Dadurch kann quasi das gesamte Körperfett bei der Messung berücksichtigt werden.
    Die Genauigkeit dieser Waagen gilt als die beste, vergleichen mit den beiden vorigen Körperfettwaagen-Arten.

Für bestimmte Personengruppen kann eine Körperfettwaage ein gesundheitliches Risiko darstellen

  • Personen, die einen Herzschrittmacher tragen
  • Personen, die elektronischen Implantaten wie einen Defibrillator

Der schwache, kaum spürbare Strom kann dennoch den Funktion dieser Geräte beeinträchtigen.

Ein Einsatz einer Körperfettwaage ist in diesen Fällen nur nach Rücksprache mit einem Arzt zu empfehlen.

Eine Körperfettwaage ermittelt mindestens folgende Kennzahlen

Die gängigen Modelle auf dem Markt liefern aber noch zusätzliche Werte, die zur Bewertung des Fitnesszustands von Bedeutung sein können.

Als mögliche Zusatzwerte kommen folgende Größen in Betracht:

  • Viszeralfett
  • Muskelmasse
  • Körperwasser
  • Knochenmasse
  • Body Mass Index (BMI)
  • Grundumsatz (BMR)
  • Metabolisches Alter
  • Herzfrequenz

 

Body Shape Index

Der Body Shape Index (BSI) – oder auch als a Body Shape Index (ABSI) bezeichnet – ist eine Kennzahl, um Gesundheitsrisiken besser zu prognostizieren.

Auf deutsch bedeutet der Begriff in etwa „Körperschema-Index“.

Der Body Shape Index kann als eine Weiterentwicklung des BMI (Body Mass Index) verstanden werden. In den ABSI gehen das Körpergewicht sowie die Körpergröße und der Bauchumfang (an der Taille) ein. Dadurch kann das Gesundheitsrisiko aufgrund der Körperfettverteilung besser abgeschätzt werden.

Der ABSI wurde im Jahre 2012 von den New Yorker Wissenschaftler N. und J. Krakauer im Rahmen einer Veröffentlichung [1]  eingeführt.

Quellen:

[1] Nir Y. Krakauer, Jesse C. Krakauer: PLOS ONE. 7, 18. Juli 2012, S. e39504. doi

Der Body Shape Index (BSI) wird über folgende Formel berechnet:

$latex \boxed{\text{BSI}=\frac{\text{BU}}{\text{BMI}^{2/3} \text{KG}^{1/2}}}$

Dabei bedeuten:

  • BU : Bauchumfang (in Metern)
  • KG: Körpergröße (in Metern)
  • BMI: Body Mass Index

Der BMI-Wert ist wiederum definiert als

$ \boxed{\text{BMI}=\frac{\text{G}}{\text{KG}^2}}$

wobei das Gewicht G in Kilogramm in die Formel eingeht.

 

2 Gedanken zu „Häufige Fragen“

  1. Meine Werte: Mit Sanitas SGB 19 gemessen.
    Alter 70
    79,1 Kg
    56,6 % Wasser
    23,2 % Fett
    37,7% Muskeln
    Sind diese Werte in Ordnung?
    Mit freundlichen Grüßen
    Günter Fehl

    • Gemäß der Studie von Gallagher liegt der gesunde Körperfettanteil für die Altersgruppe zwischen 60 und 79 Jahre zwischen 13 und 24 %. Ihr gemessener Wert von 23,2 % liegt also noch im gesunden Bereich.

      Das Körperwasser sollte laut WHO bei normalgewichtigen Männern zwischen 60 und 65 % liegen.

      Die normale Muskelmasseanteil liegt laut Angaben von Omron Health zwischen 33 und 39%.

      Soweit die Statistik.

      Wie genau die gemessenen bzw. berechneten Werte mittels Körperfettwaage sind, steht auf einem anderen Blatt.
      Insbesondere bei einer Körperfettwaage, die über keine zusätzlichen Handelektroden verfügt, wird der Fettanteil im Oberkörper nur über das Gewicht, die Größe, das Geschlecht und statistischen Daten geschätzt.

      Wenn man beispielsweise etwas mehr Fett am Bauch besitzt, dann wird die Waage den Ganzkörperfettanteil etwas geringer berechnen als wenn das Fett eher an der Hüfte bzw. an den Beinen sitzt.

      Und gerade zuviel Bauchfett gilt als gesundheitlich schädllich. Durch eine Bauchumfangsmessung kann man allerdings das gesundheitliche Risikopotential einfach und schnell abschätzen.

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