Nicht alle Körperanalysewaagen sind gleich!
Eklatante Unterschiede treten hinsichtlich technischer und funktioneller Eigenschaften zwischen verschiedenen Modellen und Herstellern auf.
Worauf Sie beim Kauf achten müssen!
Auf diese Kriterien ist beim Kauf zu achten:
Design und Handhabung
Genauigkeit
Messwerte und Kennzahlen
Datenübertragung und Synchronisation
Datenanalyse und Datenaufbereitung
Familienfreundlichkeit
Kindermodus
Athletenmodus
Preis
Auf jeden einzelnen Punkt wird nachfolgend detailliert eingegangen.
1. Welche Kennzahlen werden gemessen?
Außer dem Gewicht und dem Körperfett werden – je nach Modell – eine Reihe von weiteren Werten ermittelt, die nützliche Informationen über unseren Körper liefern:
Die beiden Waagen Omron BF-511 oder Tanita BC-601 berechnen fast alle oben aufgeführten Körperwerte. Andere Modelle wie die Fitbit Wifi Aria oder Withings WS-50 verhalten sich diesbezüglich eher spartanisch.
2. Zusätzliche Werte
Einige Modelle liefern zusätzliche Werte, die man auf den ersten Blick nicht unbedingt erwarten würde.
So kann die Withings WS-50 noch die Lufttemperatur sowie den Kohlendioxid-Gehalt der Raumluft bestimmen.
3. Körperanalysewaage mit/ohne Handsensoren
Eine Körperfettwaage misst den komplexen elektrischen Widerstand, wenn ein schwacher Stromstoß über die angebrachten Elektroden durch den Körper geschickt wird.
Das zugrunde liegende Verfahren nennt man bioelektrische Impedanzanalyse.
Ohne Handsensoren
Die Mess-Elektroden sitzen auf der Standfläche der Waage.
Der Strom fließt über die Füße hauptsächlich in den Beinen bis etwa zum Schritt. Messwerte für den Oberkörper können deshalb nicht ermittelt werden. Somit kann das Viszeralfett auf diese Weise nicht gemessen werden.
Die fehlenden Messwerte für den Oberkörper werden deshalb anhand von Formeln und statistischen Daten abgeschätzt. Dabei werden Alter, Geschlecht, Körpergröße, Gewicht und Körpertyp berücksichtigt.
Mit Handsensoren
Einige Körperanalysewaage verfügen über zusätzliche Messelektroden für die Hände. Damit kann man ein weiteren schwachen Stromstoß durch den Oberkörper leiten. Auf diese Weise werden weitere Messwerte ermittelt.
In Kombination mit den Messwerten aus der „Beinmessung“ können Ganzkörperwerte für den Fettanteil sowie anderer Werte wie den Muskelanteil abgeleitet werden.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, einige Werte auf Körpersegment-Ebene zu differenzieren.
Genauigkeit der Körperfettmessung
Gleich vorweg genommen: was die Genauigkeit der Körperfettmessung betrifft, darf man keine Wunder erwarten!
Stiftung Warentest
Hersteller-unabhängige Untersuchungen von Stiftung Warentest haben durchschnittliche Abweichungen von 14 bis 23 Prozent bei Körperfettwaagen festgestellt. Leider wurden bei diesem Test nur Waagen ohne Handsensoren verwendet.
Ein Vergleich mit Modellen, die auch noch über Handelektroden verfügen, wäre sicherlich interessant gewesen.
Herstellerangaben
Körperanalysewaagen, die über zusätzliche Handsensoren verfügen, liefern im allgemeinen bessere und genauere Werte für den Körperfettanteil.
Einige Hersteller geben Werte für die Genauigkeit der Körperfettmessung an. Die Tanita BC-601 Ganzkörperfettwaage beispielsweise soll um -+ 5 % von genaueren Referenzmethoden abweichen.
4. Datentransfer und Synchronisierung
Wer seine Messdaten über einen längeren zeitlichen Verlauf aufzeichnen möchte, der muss die Messdaten auf ein elektronisches Endgerät (Notebook, PC) oder auf eine Cloud übertragen.
Bei der Tanita BC-601 ist eine SD-Karte im Lieferumfang enthalten. Damit lassen sich die Daten von der Waage auf den PC übertragen werden.
Bei der Withings WS-50 oder der Fitbit Wifi Aria können Sie sich bequem zurücklegen. Dieses Modell synchronisiert die Daten automatisch mit dem Smartphone-Endgerät wahlweise via WLAN- oder Bluetooth-Verbindung.
Einige Modelle wie beispielsweise die Omron BF-511 bieten leider keine Möglichkeit, die Messdaten für Gewicht, Körperfett, etc. zu übertragen. In diesem Fall müssen die Daten aus dem Display manuell in eine Excel-Tabelle oder in die Eingabemaske einer geeigneten Software übertragen werden.
5. Analyse und Aufbereitung der Messwerte
Eine sinnvolle und anschauliche Aufbereitung der Messwerte ist sinnvoll, damit Veränderungen und Fortschritte leichter erkannt und realisiert werden können.
Eine Körperanalysewaage ermittelt über eine längere Zeit so viele Messdaten, dass man andernfalls leicht den Überblick verlieren würde.
Die Weiterverarbeitung der Daten erfolgt meistens über eine Software oder eine App-Anwendung des Herstellers.
Bei Fitbit werden die Daten in einem Dashboard aufbereitet. Der erzielte Fortschritt kann über Diagramme und Abbildungen verfolgt werden.
6. Apps und Kompatibilität
Bei einigen Modellen werden die aufgezeichneten Daten über eine App visualisiert.
Diese App ist im Falle von Fitbit mit weiteren Aktivitäts-Trackern des Herstellers kompatibel.
Bei Withings können die Daten über das Smartphone an die Gesundheits-Apps von Drittanbietern (Apple Health App) exportiert werden.
7. Design und Handhabung
Beim Design und Material gibt es große Unterschiede.
Einige Waagen bestechen durch ein edles Design. Andere Modelle hingegen wirken eher billig und einfach.
Das Display auf der Waage sollte groß genug und aus der Höhe gut leserlich sein.
Die Waage sollte sich intuitiv und einfach bedienen lassen.
Die Gebrauchsanweisung sollte leicht verständlich sein und alle wesentliche Informationen enthalten. Und das natürlich am besten auch in deutscher Sprache.
8. Familienfreundlichkeit
Für einen Haushalt mit mehreren Personen macht ein Speicherplatz für jedes Familienmitglied Sinn.
Mindestens vier Speicherplätze sollten deshalb vorhanden sein.
Die Waage „erkennt“ die Person, die auf ihr steht, automatisch anhand des gespeicherten Gewichts.
9. Kinder-Modus
Kinder weisen Fettwerte auf, die deutlich von denen Erwachsener abweichen.
Damit dem Körperbau von Kindern hinsichtlich Muskel-, Wasser- und Fettanteil besser Rechnung getragen werden kann, besitzen viele Waagen den sogenannten Kinder-Modus.
Einige Werte wie das innere Bauchfett werden für Kinder meistens nicht bestimmt.
10. Athleten-Modus
Bodybuilder und Intensiv-Sportler haben im allgemeinen eine von der Normalbevölkerung abweichende Körperzusammensetzung.
Sie weisen einen höheren Muskelanteil und einen geringeren Körperfettanteil auf. Zudem ist bei dieser Personengruppe die Dehydration tendenziell höher.
Diese Unterschiede gehen bei der Berechnung diverser Werte ein, wenn die Waage über einen Athletenmodus verfügt.
11. Preis
Die Preisspanne einer Körperanalysewaage liegt zwischen 30 und 180 €. Einige Modelle liegen auch jenseits der 200 € Grenze.
Einsteigermodelle gibt es schon für kleines Geld. Für Luxusmodelle muss man einen dreistelligen Betrag auf den Tisch legen. Diese ermitteln aber in der Regel sehr viele verschiedene Körperkennzahlen, beeindrucken durch ein schickes Design und verbinden sich drahtlos mit dem Smartphone.
Fazit
Es wurden die wichtigsten Kriterien detailliert vorgestellt, die beim Kauf einer Körperanalysewaage eine Rolle spielen.
Was man beim Gebrauch einer Körperfettwaage beachten muss, wird im folgenden Artikel „auf einen Blick“ zusammengefasst.
Eigene Präferenzen entscheiden
Es gibt allerdings kein Modell, das sich in allen Kriterien von seinen Mitbewerbern abhebt. Deshalb kann man keine Körperanalysewaage ohne Wenn und Aber empfehlen.
Bei der einen Körperfettwaage liegt der Focus auf der Genauigkeit der Messwerte, bei der anderen Waagen mehr auf dem Design und der guten Vernetzung über WLAN.
Letztendlich kommt es beim Kauf darauf auf, auf welche Funktionen man seinen Schwerpunkt legt.
Orientierung an Amazon Besteller Liste
Man kann sich beim Kauf an der Amazon Bestseller Liste orientieren und sich einen Überblick anhand der jeweiligen Rezensionen von Verbrauchern machen.
Körperanalysewaage Vergleich
Nachfolgend werden vier beliebte Modelle in Puncto Ausstattung, Messwerte, Drahtloseigenschaften, Familienfreundlichkeit und Messgenauigkeit verglichen.